Wie wir die Kriminalität am ZOB bekämpfen werden
Von Markus Reiferscheid
„Mitten auf einem Mausersims unter einer Laterne lag eine Heroin-Spritze. Das darf in unserer Stadt nicht sein.“
Politiker neigen dazu, Dinge zu beschönigen. Aber selbst den optimistischsten Lokalpolitikern in Gütersloh dürften beim Thema „Bahnhof und ZOB“ nicht viel Positives einfallen. Die Gegend rund um den Bahnhof sieht nicht nur hässlich aus – sie hat auch schlicht und ergreifend ein Kriminalitätsproblem.
Erst vor ein paar Wochen wurde ein 13-Jähriger am ZOB krankenhausreif geschlagen. Ein Einzelfall? Mitnichten. Nur einen Monat zuvor wurde ein 62-Jähriger dort schwer verletzt.
Weitere gewalttätige Höhepunkte fanden im Sommer statt, als ein Jugendlicher in einem Bus randaliert und um sich gespuckt hat – oder letztes Jahr im November als ein 19-jähriger Mitbürger mit Barhockern angegriffen wurde. Diese Liste ließe sich nach Belieben fortsetzen. Dass der jetzige Stadtrat hier noch nichts getan hat, sorgt zurecht für Unmut.
Wir fordern mehr Kontrolle
Wir müssen die Situation am ZOB verändern – und das schnellstmöglich. Als erste Maßnahme wollen wir eine 24h-City-Wache dort einrichten. Kriminelle sollen eine Antwort auf ihr Agieren bekommen und das Areal um den Bahnhof soll sicher werden.
Das ist aber längst nicht alles. Denn neben einem härteren Durchgreifen braucht es auch soziale Angebote.
Die Täter am Bahnhof kommen oft aus schwierigen Verhältnissen. Alkohol- und Drogenmissbrauch sind für viele Alltag. Eine härtere Strafverfolgung behindert die Kriminalität – die Ursachen dafür bleiben aber weiterhin bestehen. Im schlechtesten Fall verlagert sich der Kriminalitäts-Hotspot an andere Stellen, sobald das Bahnhofs-Areal mit einer City-Wache ausgestattet ist.
Wie wir Drogenabhängigen unter die Arme greifen wollen
Neben einer härteren Strafverfolgung brauchen wir daher weitere Maßnahmen. Wir plädieren in dieser Frage für mehr Streetworker, die Drogenabhängige und Jugendliche betreuen. Weiterhin wollen wir den Drogenkonsum in unserer Stadt bekämpfen und zu diesem Zweck Räume einrichten, in denen Abhängige Drogen konsumieren können. Für jemanden, der sich weniger mit dem Thema beschäftigt hat, mag das erstmal lustig klingen – allerdings hat das einen ernsten Hintergrund.
Der Vorteil solcher Drogenkonsumräume ist, dass Abhängige dort saubere Spritzen bekommen und sich nicht gegenseitig mit Krankheiten infizieren. Zudem findet der Drogenkonsum nicht mehr auf offener Straße statt und städtische Mitarbeiter können Betroffene beraten.
Erst letztens, als ich Wahlplakate aufgehangen habe, habe ich die Notwendigkeit solcher Räume wieder erkannt. Mitten auf einem Mausersims unter einer Laterne lag eine Heroin-Spritze. Das darf in unserer Stadt nicht sein.
Fazit: So wollen wir Kriminalität am ZOB bekämpfen
Wir brauchen eine 24h-City-Wache am Bahnhofsareal, um Kriminellen Einhalt zu gebieten. Außerdem brauchen wir mehr Streetworker und einen Drogenkonsumraum, damit wir Drogenabhängigen aktiv unter die Arme greifen können. Auch das gehört zu einem effektiven Sicherheitskonzept dazu und wird unser Gütersloh sicherer machen.
Sie haben weitere Fragen zu unserem Sicherheitskonzept? Melden Sie sich gerne persönlich bei uns, damit wir Ihr Anliegen klären können.