Wie ich die Innenstadt neu beleben will

von Dr. Candida Kuroczik

Die Spiekergasse ist häufig menschenleer und vermittelt den Eindruck einer Geisterstadt“

Manchmal, wenn ich in die Stadt fahre, stelle ich mir bange Fragen: Wie sieht es heute aus?  Welche Geschäfte sind noch geöffnet, welche schon geschlossen? Sind Menschen unterwegs? Mit welcher Stimmung?

Ich bin vor rund 30 Jahren nach Gütersloh gezogen und habe mitbekommen, wie viele Geschäfte inzwischen schließen mussten. Da war um Beispiel das Damenbekleidungsgeschäft Sperling, das Schuhhaus Zahn oder das Café Migas.

Alle diese Geschäfte haben unsere Innenstadt bereichert – sie fehlen mir schmerzlich. Bedauerlicherweise werden bald auch Karstadt und das Kino vorerst Geschichte sein.

Wie die Gesamtsituation in Gütersloh aussieht

Um eines vorwegzunehmen: Der Innenstadt von Gütersloh geht es vergleichsweise gut. Städte wie Duisburg haben da deutlich größere Herausforderungen zu bewältigen.

Wenn ich am Dreiecksplatz bin, freue mich zum Beispiel über die Lebendigkeit und Fröhlichkeit dieses Ortes. Viele Gütersloher genießen das Ambiente, die gelungene Mischung aus Gastronomie sowie Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten.

Ähnlich ist mein Eindruck auf dem Kolbeplatz – hier tummeln sich die Bürgerinnen und Bürger zwischen Geschäften, Cafés, Restaurants und seit neuestem auch auf einem Spielplatz in der Mitte.

Was wir verbessern müssen

Aber es gibt auch Gegenbeispiele. Die Fußgängerzone mit dem Berliner Platz in der Mitte besticht zwar durch große Flächen – viel zu oft aber ist er menschenleer. Auch die Spiekergasse ist häufig unbelebt und vermittelt den Eindruck einer Geisterstadt.

Solche Plätze müssen wir als Stadt attraktiver machen – und gute Voraussetzungen dazu sind auch vorhanden!

Was hier fehlt, ist eine einladende Gastronomie und ein Spielangebot für Kinder – der Spielplatz, der eigentlich dafür gedacht ist, liegt viel zu weit außerhalb. Hier ist die Stadtplanung schlicht unzureichend.

Im Herbst ist die Kommunalwahl. Der neue Stadtrat muss die Möglichkeiten am Berliner Platz und der Spiekergasse intelligenter nutzen. Unser Ziel muss es sein, hier Wohlfühloasen zu schaffen.

Mehr Interessante Veranstaltungen wie der Gütersloher Frühling oder der Schinkenmarkt können ein Anfang sein und die gesamte Innenstadt nachhaltig aufwerten. Geschäfte, die Besonderes bieten, sollten gesucht und gefunden werden. Der zukünftige Stadtrat kann das entscheidend beeinflussen, indem er mehr Standortwerbung für Gütersloh macht.

So schaffen wir ein Gütersloh, in dem Menschen von einem schönen Platz zur nächsten einladenden Stelle flanieren können und dabei an spannenden Geschäften vorbeikommen. Am besten so, dass sich der Nachmittag in den Abend zieht und niemand nach Hause will.

Ich kandidiere bei der nächsten Kommunalwahl für den Stadtrat und setze mich genau dafür ein. Sie haben Anmerkungen? Melden Sie sich gerne bei mir, sodass wir ihre politischen Anliegen besprechen können.